Montag, 18. Mai 2020

Der Alltag mit den "Schutzmaßnahmen" und die Realität

Wahrscheinlich ist es in Deutschland nicht anders als hier. Die Schutzmaßnahmen sind gelockert und es herrscht "Business as usual".

Heute beim deutschen Discounter. Desinfektionsmittel am Eingang, Fehlanzeige oder gut versteckt. Desinfiziert wird nichts. Keine Griffe der Einkaufswagen, nichts. Masken trägt so gut wie keiner. Nicht mal das Personal. Als wir das sahen, haben wir uns bei 38°C im Schatten auch keinen Lappen vors Gesicht gehängt. Da, wie hinlänglich bekannt ist, Masken nur vor dem Verbreiten von Tröpfchen und Aerosolen infizierter Personen schützen und nicht den Träger einer Maske, wenn alle anderen keine tragen.
Damit keine Beschwerden kommen, wir kommen innerhalb einer Inkubationszeit nicht mit anderen Personen in Kontakt, können also davon ausgehen, dass wir keinen anstecken.

Zurück zum Discounter. Immerhin sind bei den Kassen Plexiglaswände zwischen Kunde und Kassiererin. Wie hingegen die Anzahl der Kunden beschränkt wird, war nicht ersichtlich. Da geben sich die einheimischen Supermarktketten schon mehr Mühe die Vorgaben einzuhalten.

2 Meter Abstand unter den Kunden zu halten ist - m. E. ganz gleich wo und in welchem Supermarkt, Baumarkt, Kaufhaus udgl. - nicht möglich. Außer jeder würde sich mit seinem Umfeld im Radius von 10 Metern einigen, wer welchen Gang in welcher Richtung zuerst begeht oder wer von 2 plus x Interessenten zuerst ins Regal, die Kühltruhe ... fassen darf, um dann natürlich eine geordnete Schlange zu bilden. Wieder mit 2 Meter Abstand. Slapstick pur und der Einkauf würde Stunden dauern.

Wir machten heute noch den Fehler beim Discounter auf der Küstenstraße einzukaufen, der bekanntlich unweit von diesem elenden Zigeunerlager liegt. Bei Ankunft stritt sich schon ein Sicherheitsmann auf dem Parkplatz mit einer Zigeunerin. "Sie soll auf die Straße verschwinden und nicht hier zum Betteln herumlungern." Als wir unseren Einkauf im Auto verstauten, das Übliche. Eine Horde von Kindern bis Halbwüchsige belagern einen, um den Einkaufswagen wegen dem Euro zu ergattern. 2 Meter Abstand, dass ich nicht lache. Zu allem Übel haut mich dann, schon im Auto sitzend, aus 50 cm Entfernung noch so ein pubertierender Rotzlöffel wegen einer Zigarette an. Wenigstens sah ich beim Rausfahren, dass 2 Polizisten auf Motorrädern mit dem Gesindel verhandelten.

Sonst? Ganz gleich wo sich Menschen unterhalten, Abstandregeln hält so gut wie keiner ein. Auf der Insel irgendwie verständlich. Bis dato hatten wir 4 Corona-Fälle, die längst wieder genesen sind.

Abstandsregeln sind ja recht und schön, nur gibt es genügend Berufszweige, wo sie einfach nicht eingehalten werden können. Z. B. viele Handwerksberufe, Bauarbeiter usw. wo einer auf die helfende Hand des anderen angewiesen ist. Diese Berufsgruppen werden ob in D oder GR von der Politik schlichtweg vergessen. Ich lese und höre nur immer von Bürojobs (auf der Insel rar gesät) und wie die armen Leute dann Homeoffice, Kinder, den Ehepartner im Haus auf die Reihe bekommen sollen. Eine Jammerei auf derart hohem Niveau, dass ...
Während ich das schreibe, kann ich bei knapp 40°C eine Baustelle sehen, bei der Arbeiter Eisen flechten und Betonschalungen montieren.


Bisher habe ich mich bzgl. der Corona-Krise fast ausschließlich auf Tatsachen beschränkt, heute halt mal etwas meine Meinung.

Wenn denn tatsächlich der Tourismus in Griechenland wieder starten sollte, gibt es sicher wieder einen Kommentar von mir. Was derzeit bzgl. Anreise (Flüge, Fähren), Aufenthalt in Hotels, Strandbesuche, Tavernen-, Barbesuche ... geplant ist, gleicht eher einer Strafe denn Erholung und Spaß.

Sonntag, 17. Mai 2020

Sie ist da - die Hitzewelle


Die Meteorologen hatten recht.

Der Sensor hat nicht ganz recht. Er kommt scheinbar mit einer rel. Luftfeuchtigkeit von nur 20 % nicht zurecht und zeigt 95 % an. Aber die Temperatur auf der Nordseite des Hauses ohne jegliche Sonneneinstrahlung stimmt.



Und vorne schaue ich zu, wie meine Drachenbaum-Agave verbrennt. Gab's noch nie.

Freitag, 15. Mai 2020

Organisierte Badestrände öffnen

Ab Samstag, den 16. Mai 8 Uhr morgens dürfen organisierte Badestrände öffnen. 

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:

  • Bei den kontrollierten, organisierten Stränden ist es obligatorisch, die Anzahl der Gäste  aufzuzeichnen.
  • Die maximale Anzahl der Badegäste beträgt 40 Personen pro 1.000 m².
  • Der Mindestabstand zwischen den Achsen der Sonnenschirme beträgt 4 Meter, während der Mindestabstand von einem Meter zwischen dem Umfang des Schattens zweier Sonnenschirme festgelegt ist.
  • Ein Sonnenschirm kann bis zu 2 Sonnenliegen haben, mit Ausnahme von Familien mit minderjährigen Kindern.
  • Der Mindestabstand zwischen zwei Sonnenliegen zu verschiedenen Sonnenschirmen beträgt 1,5 Meter.
  • Kantinen, Kaffeebars arbeiten ausschließlich mit Produktlieferung in einer Verpackung (zum Mitnehmen).
  • Ihre Produkte werden nur verpackt verkauft und ihre Herstellung vor Ort ist verboten.
  • Der Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken ist verboten.
  • Die Bedienung am Strand ist verboten.
  • Es ist nicht gestattet, Tische und Stühle im Ladenbereich aufzustellen.
  • Der Mindestabstand zwischen Kunden, die darauf warten bedient zu werden, beträgt 1,5 Meter.
  • Es gibt eine starke Empfehlung für die Verwendung einer Maske durch Mitarbeiter.
  • Das Personal der organisierten Strände ist verpflichtet, die Sonnenliegen - Stühle nach jedem Kunden zu desinfizieren. Es ist auch verpflichtet, die sanitären Einrichtungen regelmäßig zu desinfizieren, indem ein entsprechendes Programm veröffentlicht wird, das im Falle einer Kontrolle angezeigt wird.
  • Unter der Verantwortung des Badegastes muss ein Handtuch auf die Sonnenliege gelegt werden.
  • Gruppensportarten mit körperlichem Kontakt sind verboten.
 Quelle: in.gr

Da drängt sich schon die Frage auf, ob das für die Betreiber überhaupt rentabel ist. Geschweige denn, ob ein Strandtag unter diesen Voraussetzungen noch Spaß macht.




Update 17. Mai 2020

Lese gerade, dass der Erlass nicht für Rhodos gilt, da es hier keine organisierten Strände gibt. Mit organisierten Stränden seien solche mit Ein-und Ausgang gemeint, wo die Anzahl der Badegäste erfasst werden kann. So etwas gibt es auf der Insel nicht.

Zitat aus der "Dimokratiki":

"Es ist uns dann einfach aufgefallen. An einem zentralen Strand auf Rhodos können die Menschen von Zeit zu Zeit wachsen. Von 40 bis 200 und so weiter. Die Entfernungen für die Sonnenschirme - Sonnenliegen werden kein Problem sein. Wir warten auf Anweisungen zur Desinfektion. Was uns Sorgen macht, ist die Anzahl, die an jedem Strand erlaubt ist. Wie wird dies in der Praxis umgesetzt? Dies gilt nur an geschlossenen, organisierten Stränden - wo es einen Eingang mit einem Ticket gibt und Sie die Menschen kontrollieren können ", sagt Herr Pampalis.
Darüber hinaus ist von Preiserhöhungen bei Sonnenliegen keine Rede, da die Daten in diesem Jahr nichts mit dem Vorjahr zu tun haben.
"Die Hafenbehörde teilte uns mit, dass die Entscheidung nicht für Rhodos gilt, da es auf der Insel keine organisierten Strände gibt. Die Menschen können schwimmen, aber es wird keine Einrichtungen und Dienstleistungen geben, es wird keine Sonnenschirme - Sonnenliegen
geben , keine Toiletten."





Langsam verliert man im Wirrwarr der sich dauernd ändernden Maßnahmen und Vorschriften den Überblick. Mal ist es eine Ankündigung zur Maßnahme, dann eine beschlossene Maßnahme, dann gilt sie doch nicht, dann merkt man, dass es so nicht funktioniert und letztendlich macht mittlerweile sowieso wieder jeder was er will.

Donnerstag, 14. Mai 2020

Erste Hitzewelle

Die erste Hitzewelle bahnt sich an. Letzte Nacht schon über 20°C. Das wird in Deutschland als "tropische Nacht" bezeichnet. Warum habe ich da die Klimaanlage noch nicht an und decke mich nachts immer noch zu?

Tagsüber hatten wir heute um die 30°C. Um nächsten Sonntag herum sollen die Tagestemperaturen knapp an der 40°C-Marke kratzen. Ab Mitte nächster Woche geht es dann wieder für die Jahreszeit gemäßigt weiter.

Dienstag, 12. Mai 2020

Man schätzt es wieder herauszukommen

Wieder ein kleiner Ausflug, aber diesmal mit Freunden. Wir trafen uns eher zum Unterhalten, als große Fahrten zu unternehmen. 2 Monate mit 2 sehr kurzen Kontakten (außer per Telefon und Email) befriedigen nicht sonderlich.

Hier der erste Stopp zwecks Überblick zum "Profitis Ilias" bei Faliraki.

Es war etwas dunstig an diesem Tag. Der Sommer kommt aber mit gewaltigen Schritten.

Für die Freunde von Faliraki. Man beachte, kein Strand bewirtschaftet.

Jeder weiß, wo das ist.





Dann sind wir mit einer kleinen mitgebrachten Brotzeit und einem Bier nach "Agios Ioannis" bei Kalithies. Distanz war gewährleistet. Auf dem großen Platz war außer uns nur ein griechisches Paar, das es sich ebenfalls mit Tischdecke, Speisen, Getränken und Radio bequem gemacht hatte.

Samstag, 9. Mai 2020

Bewegungsfreiheit

Der erste sehr kleine Ausflug, seit(?) ... letztem Jahr. Eine Route mit viel "Social Distancing". Und natürlich keinem Zwischenstopp in einer Taverne.

Zuerst, am Afandou-Strand entlang. Ein paar Leute am Meer. Der Strand ist noch nicht vom Winter gesäubert. Gut, in puncto Sauberkeit hinkt Afandou immer hinterher.

Weiter schauten wir mal nach Stegna hinunter. Dort ersetzten ein paar Einheimische die Touristen. Einige gingen spazieren, liegen vereinzelt am Strand, ganz tapfere schwimmen. Aber es wird sich auf die Touristen vorbereitet. Es wird gebaut, gemalert, renoviert. Natürlich jede Taverne immer noch geschlossen.









Weiter zur Makkari-Brücke. Wie berichtet ist sie abgerissen. Bautätigkeiten noch nicht auszumachen.

Nach Süden nahmen wir nicht die vorgeschlagene Umleitung über Malona Massari, sondern die Furt bei Haraki. So viel Distanz wie am Strand bei Haraki muss man erst suchen.










Auf Distanz bleibend sind wir ein Stück die alte Nationalstraße gefahren, um dann wieder über die Rodou-Lindou und die andere Umleitung über Malona Massari zurück nach Hause zu fahren.








Die nächste Woche schleicht sich der Sommer an. Dann sehen wir weiter.


Weitere Geschäftsöffnungen

Ab Montag den 11. Mai öffnen wieder die Geschäfte für:

  • Audio- und Videogeräte
  • Textilien
  • Eisenwaren, Farben und Glas
  • Teppiche, Boden- und Wandverkleidungen
  • elektrische Haushaltsgeräte
  • Möbel, Beleuchtung und andere Haushaltsgegenstände
  • Musik- und Bildaufnahmen
  • Spielzeug aller Art von Kleidung
  • Schuhe und Lederwaren
  • Kosmetik
  • Uhren und Schmuck
  • neue und gebrauchte Gegenstände

Dienstag, 5. Mai 2020

Heute unterwegs

Gestern, der Tag zum Start der halbwegs freien Bewegungsmöglichkeiten, war nicht unbedingt dazu geeignet dieses auszunutzen. Ab Mittag standen Gewitter über der Insel, die heftigen Regen und auch Hagel bescherten.

Deshalb waren wir heute unterwegs, um einiges zu erledigen, was sich wegen Ausgangssperre in den letzten Wochen in Summe etwas schwierig gestaltete.

Ein Arztbesuch. Patienten wie Ärzte natürlich mit Maske.
Anschließend wollten wir noch zu "Praktiker" und einem Möbelgeschäft. Beide Geschäfte waren jedoch noch geschlossen. Ich glaube, diese dürfen ab 11. Mai öffnen.
Weiter zum Supermarkt "AB". Am Eingang (wie bei allen Supermärkten) Personal, das darauf achtet, dass man sich die Hände desinfiziert. Handschuhe lagen bereit. Das Tragen einer Maske ist für das Personal obligatorisch, den Kunden hingegen wird es nur dringend empfohlen. An den Kassen sind, zum Schutz des Personals, mittlerweile fast überall Plexiglaswände installiert. Plexiglas wird in Griechenland langsam zur Mangelware.

Die nächsten Tage wieder ...