Sonntag, 28. August 2011

Soll man lachen oder weinen?

Bei der allmorgendlichen Lektüre über die Geschehnisse in Griechenland bin ich immer weiter zu Artikeln, Kommentaren und Berichten bzgl. der Finanzkrise und deren einhergehende Auswüchse vorgedrungen.  Ich habe mit mir gehadert das Gelesene zu verlinken und ggf. einen Kommentar dazu abzugeben. Je mehr ich allerdings vorgedrungen bin, desto mehr ist in mir, sagen wir mal abgeschwächt, ein gewisser Unmut hochgestiegen.
Wer Zeit und Lust hat sich eine Lesestunde zu genehmigen, kann sich die Artikel mal durchlesen und sich seine eigene Meinung bilden.
Auslöser für mein Herumstochern im Netz war der heutige Beitrag im Griechenland-Blog mit der Überschrift “Investitionen oder Ausverkauf in Griechenland?”. Hier geht es um den angeblichen Ausverkauf des “nationalen Reichtums” an Investoren der Gläubigerländer. Speziell wird hier der Elektrizitätsversorger DEI genannt. Wie man dieses technisch marode Gebilde als nationalen Reichtum bezeichnen kann, entzieht sich allerdings meinem Verständnis. In einem Artikel, dessen Quelle mir leider entfallen ist, las ich, dass lange vor der Finanzkrise RWE an einer Beteiligung an der DEI interessiert gewesen wäre. Der Delegation von RWE wurde seinerzeit das modernste Vorzeigekraftwerk am Festland vorgeführt. Beim Anblick dieses Kraftwerks, das eher einem Schrottplatz ähnelte (so in dem Artikel), war dann für RWE die Beteiligung an DEI vom Tisch. Dieser “Reichtum” würde für den Investor eher ein Fass ohne Boden als eine lohnende Investition bedeuten.
Aber widmen wir uns wieder dem genannten Beitrag. Interessant ist vor allen Dingen der vom Griechenland-Blog übersetzte Kommentar des Chefredakteurs der Zeitung “Vradyni” Herrn Panos Kolokotronis. Dieser Herr wird uns mit seinen kruden, vor Nationalstolz triefenden Ergüssen noch öfter begegnen.
Konträr zu Vorstehendem sticht einem dann folgende Überschrift ins Auge “Griechenland hofft auf Investitionen aus Deutschland”. Ja wie hättet ihrs denn gerne liebe Griechen?
Weitergeklickt passt dann dieses recht gut “Die internationale Erniedrigung Griechenlands” und “Zeitzeichen – Griechenland wird aufgeteilt”. Auch hier besonders interessant die Meinung unseres Herrn Kolokotronis. Wirklich interessant sind allerdings die Leserkommentare hierzu. Und hier wird es noch besser “Griechenland-Krise, Faschismus und moderner Totalitarismus”. Wieder ein Kommentar aus der Zeitung “Vradyni”.
Was mich aber dazu brachte diese Stoffsammlung online zu stellen, ist mein Unmut über die Anmaßung der griechischen Justiz Mitarbeiter des FOKUS wegen dem Artikel “Betrüger in der Euro-Familie” und dem zugehörigen Titelbild bei dem die Aphrodite von Milos den Stinkefinger zeigt, zu verklagen. Gut, das Titelbild hat auch mir nicht gefallen und Populismus auf beiden Seiten passt nicht zum Ernst der Lage. Dass sich aber die griechische Justiz anschickt die Pressefreiheit in Deutschland in Frage zu stellen, finde ich schon ein starkes Stück. Der Prozess ist allerdings erneut vertagt worden.
Im Gegensatz zum “harmlosen” Stinkefinger machen mir andere Auswüchse in Griechenland mehr Sorgen. Dort wird mittlerweile unverhohlen das europäische Sternenbanner auf Demos in der Mitte mit einem Hakenkreuz versehen, an die deutsche Botschaft in Athen wird ein Hakenkreuz geschmiert und Merkel wird als Nazi bezeichnet. Wo bleibt bitte da die griechische Gerichtsbarkeit? Denn das Auspacken der Nazikeule hat doch eine etwas andere Qualität als ein gezeichneter Stinkefinger an einer einarmigen alten Statue. Hierzu in der “Welt-Online” “Die Deutschen saugen unser Blut aus”.
Über was stolpert man dann noch alles? Pfründe sichern, Pfründe sichern! “Griechische Kirche protestiert gegen Besteuerung ihrer Immobilien”,  “Taxi-Streik”, “Anwälte in Griechenland streiken gegen Liberalisierung des Berufsstands” – hier kam mir besonders der letzte Absatz sehr bekannt vor.
Fazit: Um natürlich, wie als Deutscher gewohnt, politisch korrekt zu bleiben, spiegeln die verlinkten Artikel, Kommentare und Verhaltensweisen nicht die Meinung des ganzen griechischen Volkes wider. So oder so ähnlich sind die Meinungen aber auch schon persönlich an meine Ohren gedrungen. Der Grieche als Individuum sieht sich auf jeden Fall an der ganzen Misere unschuldig. Was mir allerdings ernsthafte Sorgen bereitet ist, dass durch den übertriebenen Nationalstolz fast aller Griechen, für alles, von der Korruption bis zur Umweltverschmutzung, von der Vetternwirtschaft bis eben zur Finanzkrise irgendein anderes Land verantwortlich zeichnet nur nicht Griechenland selbst. Solange sich dieses Gedankengut nicht ändert, wird sich nichts im Land ändern, aber rein gar nichts.
Aber - “Ti na kanoume?”

Mittwoch, 24. August 2011

Nicht gerade beruhigend

Laut einem Beitrag im Griechenland-Blog ist die Kriminalität in Griechenland in den letzten 5 Jahren um 100 % gestiegen, hat sich also verdoppelt. In dem Bericht wird zwar hauptsächlich auf Gebiete am Festland hingewiesen, wenn ich mir allerdings die Berichte in den rhodischen Medien so ansehe, sieht es hier nicht anders aus. Und wenn einem selbst das Haus schon ausgeräumt wurde, und wenn fast jeder Bekannte von einem Eigentumsdelikt, das ihn selbst betroffen hat, berichten kann, glaube ich das unbesehen. 

Montag, 22. August 2011

Ein harter Winter steht an

Wie zu lesen ist, mussten in den letzten 18 Monaten auf Rhodos 2.148 Unternehmen ihre Tore schließen. Dies bezieht natürlich alle Sparten ein, von der Schreinerei bis zur Bar, von der Betonfabrik über das Schuhgeschäft, zur Taverne und zu Handwerksbetrieben und Baufirmen. Zurückzuführen ist das auf den dramatischen Rückgangs des Verbrauchs. Speziell wird bei Textilien, Schuhen und Artikeln für den Haushalt gespart.
Quelle: Rodiaki
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass nicht mal ein, ja man kann sagen exorbitanter Anstieg des Touristenaufkommens im Jahr 2011, die Abwärtsspirale etwas aufhalten konnte. Aber dem spielt wahrscheinlich die sinkende Qualität der Touristen und das fast ausschließlich praktizierte All-inclusive-Angebot in der Hotelerie entgegen.

Sonntag, 14. August 2011

Fotoblog gestartet

Auch das noch. Unter dem Namen “pixelkanal” habe ich einen Fotoblog eröffnet. Dort geht es um meine bescheidenen Aktivitäten als Hobby-Fotograf. Rhodos und Griechenland wird dort sicher eine Rolle spielen; zwangsläufig wenn man die meiste Zeit des Jahres dort lebt. Eine Rhodos-Doku wird es aber nicht werden. Vielmehr wird alles reinkommen, was mir vor die Linse kommt und halbwegs gelungen ist.

Dienstag, 9. August 2011

Immobilienerwerb

Auf meiner Homepage gibt es zumindest für uns neue Informationen zum Immobilienerwerb. Zu finden unter Auswandern.

Sonntag, 7. August 2011

Danke fürs Interesse

Nach nun gut 2 Jahren seit Start des Blogs möchte ich mich für das Interesse der Leser bedanken.

Anfangs wusste ich noch nicht, was aus dem Blog werden sollte und was ich da wohl reinschreiben würde. Mittlerweile ist es meine Hauptplattform geworden. Die Homepage www.rhodos-journal.de wird eher vernachlässigt. Das hat den Grund, dass ich, seit ich mich im Privatleben befinde und die meiste Zeit des Jahres auf Rhodos lebe, keine Zeit und Lust mehr habe mich mit HTML udgl. abzuquälen. Eine Umstellung der Homepage auf ein Content-Management-System habe ich aus Aufwandsgründen mittlerweile auch verworfen. Lieber das Leben als Solches genießen und einen Blog, der einfach zu administrieren ist, betreiben. ;-)

Hier ein paar Statistiken seit dem Start des Blogs:

Aufrufe gesamt bis dato:

allaufruf

Die erste Spitze der Zugriffszahlen mit 6.510 Zugriffen pro Monat war im Februar 2011 als sich die große Regenkatastrophe in Teilen von Rhodos ereignete. Die nächste Spitze war im Mai 2011 mit 7.136 Seitenaufrufen.

alltimes

Über die Zeit haben folgende Themen am meisten Interesse gefunden. Bemerkenswert, der Dauerbrenner “Dosenhuhn”, sprich Bierdosenhuhn. ;-)

allposts

Von den Informationsseiten sind folgende am beliebtesten:

allseiten

Ich werde mich weiterhin bemühen, das Blog für die Leser interessant, amüsant und informativ zu gestalten.

Donnerstag, 4. August 2011

Regen im August

Beim morgendlichen Hausrundgang schwebten gerade einige Fragezeichen über meinem Kopf. Wer hat meine Blumentöpfe gegossen? Wieso ist im Fressnapf der Katzen Wasser? In einer Fensterleiste steht Wasser? War es heute Nacht so feucht? Ist ein Schlauch der Bewässerung geplatzt? Die Nachbarin klärte mich auf. So gegen 3 Uhr nachts war ein starkes Gewitter mit Regen wie im Winter. Sie meinte, das gab es im August noch nie. Wir bekamen nichts mit. Tja man sollte mit der Parea beim Abendessen nicht 1 l Ouzo trinken. Jetzt ist es natürlich wieder wolkenlos.

Dienstag, 2. August 2011

Brand bei Kalithea

Heute gegen 15 Uhr hat es bei Kalithea gebrannt. Wir haben es von Faliraki aus bemerkt. Die Feuerwalze war deutlich zu sehen und ging den Berg hoch.

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Gott sei Dank war der Spuk nach einer Stunde wieder vorbei, da das Feuer dort wenig Nahrung findet. Die Ausmaße waren aber nicht unerheblich.

Die Fotos sind nicht besonders, da ich nur das Handy und keine Kamera dabei hatte.

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