Wahrscheinlich ist es in
Deutschland nicht anders als hier. Die Schutzmaßnahmen sind gelockert
und es herrscht "Business as usual".
Heute beim deutschen
Discounter. Desinfektionsmittel am Eingang, Fehlanzeige oder gut
versteckt. Desinfiziert wird nichts. Keine Griffe der Einkaufswagen,
nichts. Masken trägt so gut wie keiner. Nicht mal das Personal. Als wir
das sahen, haben wir uns bei 38°C im Schatten auch keinen Lappen vors
Gesicht gehängt. Da, wie hinlänglich bekannt ist, Masken nur vor dem
Verbreiten von Tröpfchen und Aerosolen infizierter Personen schützen und
nicht den Träger einer Maske, wenn alle anderen keine tragen.
Damit
keine Beschwerden kommen, wir kommen innerhalb einer Inkubationszeit
nicht mit anderen Personen in Kontakt, können also davon ausgehen, dass
wir keinen anstecken.
Zurück zum Discounter. Immerhin sind bei
den Kassen Plexiglaswände zwischen Kunde und Kassiererin. Wie hingegen
die Anzahl der Kunden beschränkt wird, war nicht ersichtlich. Da geben
sich die einheimischen Supermarktketten schon mehr Mühe die Vorgaben
einzuhalten.
2 Meter Abstand unter den Kunden zu halten ist - m.
E. ganz gleich wo und in welchem Supermarkt, Baumarkt, Kaufhaus udgl. -
nicht möglich. Außer jeder würde sich mit seinem Umfeld im Radius von
10 Metern einigen, wer welchen Gang in welcher Richtung zuerst begeht
oder wer von 2 plus x Interessenten zuerst ins Regal, die Kühltruhe ...
fassen darf, um dann natürlich eine geordnete Schlange zu bilden. Wieder
mit 2 Meter Abstand. Slapstick pur und der Einkauf würde Stunden
dauern.
Wir machten heute noch den Fehler beim Discounter auf der
Küstenstraße einzukaufen, der bekanntlich unweit von diesem elenden
Zigeunerlager liegt. Bei Ankunft stritt sich schon ein Sicherheitsmann
auf dem Parkplatz mit einer Zigeunerin. "Sie soll auf die Straße
verschwinden und nicht hier zum Betteln herumlungern." Als wir unseren
Einkauf im Auto verstauten, das Übliche. Eine Horde von Kindern bis
Halbwüchsige belagern einen, um den Einkaufswagen wegen dem Euro zu
ergattern. 2 Meter Abstand, dass ich nicht lache. Zu allem Übel haut
mich dann, schon im Auto sitzend, aus 50 cm Entfernung noch so ein
pubertierender Rotzlöffel wegen einer Zigarette an. Wenigstens sah ich
beim Rausfahren, dass 2 Polizisten auf Motorrädern mit dem Gesindel
verhandelten.
Sonst? Ganz gleich wo sich Menschen unterhalten,
Abstandregeln hält so gut wie keiner ein. Auf der Insel irgendwie
verständlich. Bis dato hatten wir 4 Corona-Fälle, die längst wieder
genesen sind.
Abstandsregeln sind ja recht und schön, nur gibt
es genügend Berufszweige, wo sie einfach nicht eingehalten werden
können. Z. B. viele Handwerksberufe, Bauarbeiter usw. wo einer auf die
helfende Hand des anderen angewiesen ist. Diese Berufsgruppen werden ob
in D oder GR von der Politik schlichtweg vergessen. Ich lese und höre
nur immer von Bürojobs (auf der Insel rar gesät) und wie die armen Leute
dann Homeoffice, Kinder, den Ehepartner im Haus auf die Reihe bekommen
sollen. Eine Jammerei auf derart hohem Niveau, dass ...
Während ich
das schreibe, kann ich bei knapp 40°C eine Baustelle sehen, bei der
Arbeiter Eisen flechten und Betonschalungen montieren.
Bisher habe ich mich bzgl. der Corona-Krise fast ausschließlich auf Tatsachen beschränkt, heute halt mal etwas meine Meinung.
Wenn
denn tatsächlich der Tourismus in Griechenland wieder starten sollte,
gibt es sicher wieder einen Kommentar von mir. Was derzeit bzgl. Anreise
(Flüge, Fähren), Aufenthalt in Hotels, Strandbesuche, Tavernen-,
Barbesuche ... geplant ist, gleicht eher einer Strafe denn Erholung und
Spaß.