Am 15. April fand auf dem Platz bei der Kirche Agios Ioannis bei Massari das alljährliche Orangenfest (Γιορτή πορτοκαλιού) statt.
Wir fanden es die letzten Jahre immer sehr nett. Deshalb starteten wir gestern wieder in Richtung Süden.
Die Wettervorhersage prognostizierte uns den ersten Sommertag. Temperaturen um die 30°C waren angesagt. Da der Platz wenig Schatten bietet – nur ein paar Olivenbäume – machten wir uns schon gegen 11 Uhr auf den Weg, um noch ein Plätzchen ohne pralle Sonne zu finden. Wir waren diesmal immerhin 10 Personen. Dieses Jahr war allerdings vorgesorgt, es wurden große Sonnenschirme aufgestellt.
Es ist noch früh. Langsam kommen die Gäste. Beginn der Veranstaltung war um 12 Uhr.
Wir richteten uns unter einem Sonnenschirm ein. Die abenteuerlichen Stühle aufgeklappt, es brachte uns jemand Papiertischdecken. Meine Frau und ich als biergartenerfahrene Bayern brachten noch Gläser, Soßen für die Souvlakia und einiges mehr mit.
Rein “zufällig” war der Platz wieder nahe der Bar und dem Souvlakistand gewählt.
Denn für uns ist es eher das Souvlaki-Fest als das Orangenfest. Den Rekord von 22 Souvlakia für 4 Personen konnten wir heuer nicht toppen. Es wurden nur 36 Spießchen von 10 Personen verdrückt. Wobei die 4 Rekordhalter vom letzten Jahr wieder das Groß vernichteten.
Orangensaft – der gratis ausgeschenkt wird – und andere Getränke fehlten natürlich nicht. Spät in der Orangensaison ist der Saft sehr süß und musste etwas verdünnt werden. Mit was schreibe ich jetzt nicht.
Ein paar Mädels pressten unermüdlich Orangen aus.
Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das Fest nicht so gut besucht wie die letzten Jahre war. Vielleicht lag es daran, dass das Musik- und Tanzangebot diesmal eher spärlich ausfiel, obwohl die Lautsprechertürme und 3 Leute, die sich an einem 2 qm großen Mischpult zu schaffen machten, anfänglich viel versprach. Dafür wurden auf der Bühne - überwiegend von einer Dame - zu 70 % irgendwelche Reden geschwungen.
Ein paar Darbietungen gab es trotzdem.
Unser Tischschmuck. Ein Spießchen- Blumenarrangement.
Eingekauft wurde auch wieder. Orangenmarmelade, Orangenlikör und 10 kg Orangen zum Auspressen für 5 EUR.
Nach gut 4 Stunden machten wir uns dann wieder auf den Heimweg.
Noch am Rande. Der Präfekt der südlichen Ägäis (Dodekanes und Kykladen) Herr Giorgos Hadjimarkos besuchte das Fest ebenfalls. Er drehte eine Runde durch die Besucher. Warum er mit seiner Entourage explizit unseren Tisch ansteuerte, meiner Frau auf die Schulter klopfte uns fragte, wie es geht und uns “Xronia pola” einen schönen Tag und ein schönes Fest wünschte, weiß ich allerdings nicht.