Es sieht nicht gut aus. Wirtschaftlich liegt die Insel zwar noch nicht
ganz am Boden, denn Reserven sind sowohl im privaten Sektor als bei
Unternehmen noch vorhanden, wie sich dieses Jahr weiterentwickelt steht
allerdings in den Sternen.
Das Positive, coronamäßig leben wir
(noch) auf der "Insel der Glücksseligen". 4 Fälle im April, die längst
genesen sind. Und das bei ca. 120.000 Einwohnern.
Ab 1. Juli wird nach dem Lockdown wieder für den Tourismus geöffnet. Es heißt, alle freuen sich. Wirklich alle?
Charter
aus aller Herrenländer werden kommen. Wer da denkt, es werden keine
neuen Corona-Fälle eingeschleppt, kann nur naiv sein. Und es werden
nicht nur Touristen betroffen sein, die man dann bemüht sein wird zu
isolieren, nein die Touristen werden auch die Einheimischen anstecken.
In erster Linie diejenigen die unmittelbar mit Touristen in Kontakt
kommen. Vom Hotelpersonal bis zum Autoverleiher, vom Tavernenwirt bis
zum Taxifahrer ... Nicht zu vergessen die ganzen Idioten, ob
Einheimische oder Touristen, die zusammen wieder Party machen müssen,
als wäre Corona schon Geschichte.
Sie alle werden ihre Familien und Freunde anstecken und wir haben fröhlich das, was mit dem Lockdown vermieden worden ist.
Somit
freut sich sicher nicht jeder über jeden Touristen, der auf die Insel
kommt. Denn, man möchte es nicht glauben, nicht alle verdienen ihr Geld
hier unmittelbar oder mittelbar im Tourismus. Weiter gibt es Rentner
und Minderjährige und noch viele andere Menschen, die sich der Gefahr
einer Ansteckung, obgleich den wirtschaftlichen Interessen, beugen
müssen.
Ich weiß, es ist eine Gratwanderung zwischen Wahrung der
Volksgesundheit oder Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten, Pleiten im
Hotel- und Geschäftswesen und einem erneuten Niedergang der Wirtschaft.
Eine Patentlösung wie man es gestalten könnte um beiden Belangen
Rechnung zu tragen, kann ich leider auch nicht nennen.
Für uns
privat kann ich nur sagen, wir freuen uns nicht über Massen von
Touristen und werden ab Juli bis Ende der Saison unseren eigenen
Lockdown fahren. D. h. die nächsten 3 Wochen werden wir noch unsere
Stammtavernen besuchen, danach ist Kontakt nach außen wieder nur mehr
auf Einkäufe fürs leibliche Wohl oder andere wichtige Dinge beschränkt.
Ausflüge werden mit Picknickkoffer und der Kühltasche in einsame Gegenden erfolgen.
Freunde,
die u. U. kommen und nur die üblichen 2 Wochen hier bleiben, haben wir
schon vorgewarnt, dass wir uns sehr wahrscheinlich nicht sehen, denn 2
Wochen sind die maximale Inkubationszeit von Corona. Teilresidente, die
erst jetzt wegen den Quarantäneregeln und in Ermangelung an Flügen,
kommen, werden wir erst treffen, wenn sie 2 Wochen gesund auf der Insel
sind.
Kein einfaches Jahr. 2021 sehe ich im Moment nicht anders.