Der Tourist wird es (noch) nicht gravierend merken, aber unter der Bevölkerung herrscht zunehmend Wut und Empörung.
Bald täglich lese ich in der Presse Berichte über Wassermangel in verschiedenen Orten. Und das sind nicht mal Orte, wo der Tourismus das meiste Wasser verbraucht. Wir bei Afandou haben morgens und abends mittlerweile einen Wasserdruck, dass man unter der Dusche hin und her springen muss.
Denn, nach 2 relativ regenarmen Wintern sinkt das Grundwasser immer weiter ab. D. h. es müss(t)en immer neue Brunnen immer tiefer gebohrt werden.
Der Wasserversorger (ΔΕΥΑΡ) hat das, trotz aller Warnungen und vieler Sitzungen mit der Verwaltung von Rhodos, leider etwas “übersehen”. Dass der Gadoura-Staudamm, trotzdem dass er überläuft, noch keinen Tropfen Wasser irgendwohin geliefert hat, kann man eigentlich nicht glauben. Hier wird sich gestritten wer letztendlich die Nutzungsrechte hat. Der Damm wurde von der EU mit 120 Mio. EUR finanziert.
Ich sah schon vor mehr als 2 Jahren, dass Pumpstationen zwischen Haraki und Archangelos und andere Infrastruktur dbzgl. vor sich hingammeln und seinerzeit eigentlich schon wieder unbrauchbar waren.
Das Gleiche gilt bei der Stromversorgung. Das neue Kraftwerk bei Katavia arbeitet immer noch nicht, obwohl es Ende 2015 schon in den Probebetrieb hätte gehen sollen. Bei der derzeitigen Hitzewelle sind Stromausfälle deshalb vorprogrammiert. Soroni mit seinen alten Generatoren, zusätzlichen mobilen Generatoren und Wind- und Sonnenenergie schaffen einfach nicht den Verbrauch durch immer mehr neue Hotels als Energiefresser. Wasserfresser durch unendliche Poolanlagen und Waterparks dito.
Zu leiden hat unter diesen Bedingungen ausschließlich die Bevölkerung von Rhodos.
Während ich diesen Artikel schrieb, haben wir mittlerweile gar kein Wasser mehr aus der Leitung. Und ich musste 2 mal ansetzen wegen Stromausfall.