Nachdem nach über 20 Jahren Grundstückssuche und Planfeststellungsverfahren endlich mit dem Bau eines neuen, zweiten Kraftwerks bei Katavia begonnen wurde, stehen die Arbeiten schon wieder still. Nicht wegen der Krise, sondern weil sich eine Gruppe, genannt “Ökologischer Club von Katavia” gegen das Projekt stark macht. Diese haben jetzt per einstweiliger Verfügung einen Baustopp für 60 Tage erwirkt. In der Zeit sollen weitere Beschwerden geprüft werden.
Tut mir leid, dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Ein zweites Kraftwerk ist auf Rhodos so wichtig wie täglich Brot. Sollte, aus welchen Gründen auch immer, Soroni ausfallen, kann die Insel zusperren. Aber es ist auch in Griechenland wie überall mittlerweile. Keiner will ein Kraftwerk in seiner Nähe, ja nicht mal Windräder, aber jeder erwartet, dass beim Druck auf den Schalter das Licht angeht. Keiner will Flughäfen oder neue Startbahnen, aber jeder will in den Urlaub fliegen, geschäftlich in die Luft gehen oder frische Ware aus aller Herrenländer.
Aber um bei Katavia zu bleiben, wo waren die Herrschaften des “Ökologischen Clubs von Katavia” als man Prasonisi im Laufe der Jahrezehnte zubaute? War die Sandbrücke von Prasonisi früher einmal eine einmalige Landschaft wo sich Ägäis und Mittelmeer trafen, ist es heute eine Ansammlung von wiedermal unschöner Architektur bestückt mit Tavernen, Pensionen und Supermarkt plus dutzender Zelte und Hütten der Surfschulen und nicht zu vergessen in der Saison ein riesiger Parkplatz. Aber was sollte man dagegen auch haben? Es füllt ja die Taschen. Vielleicht sogar derer, die gegen das Kraftwerk sind.
Prasonisi früher