Dienstag, 20. August 2013

Stromversorgung zum(?)

Die Stromversorgung von Rhodos. Eines meiner Lieblingsthemen. Warum? Dass der Strom aus der Steckdose kommt, ist heute für jeden so selbstverständlich geworden wie das tägliche Brot. Dass etwas essentielles fehlt, merkt man erst wenn er nicht mehr fließt.
So geschehen am 13. Aug. auf Santorin, wo im Kraftwerk ein Generator explodierte, den zweiten Generator in Brand setzte und die Insel für einige Tage im dunklen saß. Es dauerte eine Woche bis die Stromversorgung wieder komplett hergestellt war.

Aufgeschreckt durch dieses Ereignis fiel den Verantwortlichen wieder die Stromversorgung von Rhodos bzw. den ganzen griechischen Inseln ein.  Und prompt keimt eine neue Idee auf, ja ist eigentlich schon beschlossene Sache. Man vernetze die ganzen Inseln per Unterseekabel mit dem Festland. Wie es sich liest, bedeutet dies das absolut endgültige Ende für ein zweites Kraftwerkes auf Rhodos.

Wie viele Jahrzehnte wird die Planung für dieses Vorhaben wieder dauern? Und wie will man auf dem Festland den zusätzlichen Strombedarf decken?

Ich glaube ich kaufe mir doch einen Generator.


Kommentar zum Kommentar von Valentina 

Damit es gut sichtbar ist, möchte ich meine Meinung dazu hier kund tun, denn wedeln mit dem grünen Fähnchen, ein paar neue Kühlschränke  und geschlossene Türen lösen das Problem nicht. Übrigens ein voller Kühlschrank verbraucht weniger Strom als ein leerer.

  • Dass man sparsam mit dem Strom umgehen sollte, versteht sich von selbst.
  • Die Rodier kämen im Sommer, sicher auch mit Soroni zurecht, wenn nicht die doppelte Anzahl von Menschen (sprich Touristen) auf der Insel wären. Schon mal nachgedacht, was die Hotels zum Bespaßen der Urlauber verbrauchen?
  • Zu Sonnenkollektoren fürs warme Wasser; ich kenne fast kein Haus, das keine Kollektoren auf dem Dach hat.
  • Private Photovoltaik-Anlagen in Griechenland? Schon mal die Genehmigungsprozedur zur Einspeisung von Solar-Strom ins DEI-Netz angesehen? Ein schier unmögliches Unterfangen. Des Weiteren sind Photovoltaik-Anlagen nicht gerade billig. Welche griechische Durchschnittsfamilie hat derzeit einen 5-stelligen Betrag zur Verfügung, um sich solche Teile aufs Dach zu schrauben, bei einer Amortisationsdauer von vielleicht 15 Jahren.
  • Und jetzt wird es technisch. Photovoltaik und Windenergie recht und schön. Wenn beides vorhanden ist, trägt es zur Versorgung bei - gut. Nur ab und an weht auch mal kein Wind und in der Nacht scheint die Sonne nicht. Und dann? Dann braucht man herkömmliche Kraftwerke, die die gesamte Grundlast tragen können, denn speichern von Strom außer in  Pumpspeicherkraftwerken ist nicht. Dazu braucht man aber die geologischen Möglichkeiten und genügend Wasser.
  • Weiter wird der Stromverbrauch nicht abnehmen, sondern mit jedem Hotelneubau zunehmen. Heute läuft Soroni im Sommer an der Grenze der Kapazität. Wo soll weitere Power herkommen (Tag und Nacht und bei Windstille) als vom Festland oder durch ein zweites Kraftwerk?

    Und meine ganz persönlichen Ängste. Lasst mal, aus welchen Gründen auch immer, Soroni ausfallen (siehe Santorin), dann kann Rhodos zusperren.  Mit Container-Generatoren zur Überbrückung bringt man keine 230 MW her. Also irgendeine Back-Up-Lösung ist dringend von Nöten.